Queen ehrt Jaguar-Testfahrer Norman Dewis

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Queen ehrt Jaguar-Testfahrer Norman Dewis

Beitrag von Cpt. Jag » Mo 16 Feb, 2015 11:27

Königin Elizabeth II. verlieh Jaguar-Testfahrer Norman Dewis den Verdienstorden Order of the British Empire.

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Der Wagen, der sein Leben prägte - und beinahe beendete: Norman Dewis und der Jaguar XJ13

"Ich hatte einen harten Tag", sagte Norman Dewis zu seiner Frau, als er am 21. Jänner 1971 von der englischen Teststrecke MIRA nach Hause kam. "Ich gehe heute früh ins Bett." Um genau zu sein, war der Brite gerade mit Jaguars Mittelmotor-Rakete XJ13 bei weit über 200 km/h abgeflogen und ohne gebrochene Knochen aus dem atomisierten Wrack geklettert. Dass ihr Göttergatte dabei nicht einmal angeschnallt war, las Mrs. Dewis am nächsten Morgen in der Zeitung. "So, so. Ein harter Tag."

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Wracksausen: der XJ13 nach dem schweren Unfall 1971


Für Geschichten wie diese ist Norman Dewis unter Jaguar-Fans berühmt. Jetzt würdigte auch Königin Elizabeth II. mit dem Verdienstorden Order of the British Empire (OBE), dass er den Raubkatzen von der Insel 33 Jahre lang als Cheftester Beine machte. Zwischen 1952 und 1985 drückte er 25 Modellen seinen Stempel auf. Der heute 94-Jährige prägte die Le-Mans-Sieger C- und D-Type genauso wie die Limousinen Mk II und XJ6 oder den E-Type.

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Autoadel: Norman Dewis OBE 1952 mit Sir Stirling Moss im Jaguar C-Type bei der Mille Miglia


Erst wenn Dewis sein "Okay" gab, durfte ein neuer Jaguar in Serie gehen, so geeicht war sein "Popometer". Seine Karriere bei Jaguar begann 1952, und bald machte der junge Mann von sich reden: Mit einem modifizierten XK120 stellte er auf einem gesperrten Teilstück der belgischen Autobahn bei Jabekke mit 277,41 km/h einen neuen Geschwindigkeitsrekord für seriennahe Autos auf.

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Rekordfahrt: Dewis erreichte im XK120 in Jabekke 277,41 km/h


1955 durfte er in Le Mans nach dem Ausfall eines Stammpiloten mit einem D-Type als Werksrennfahrer an den Start. "Um Karl Kling auf dem Mercedes auf der Mulsanne-Geraden zu überholen, habe ich ihn einmal bis auf 309 km/h hochgetrieben!", erzählt er noch heute stolz.

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Renneinsatz: 1955 durfte Dewis mit dem Jaguar D-Type in Le Mans an den Start gehen




1961 überstellte er wegen des großen Andrangs einen E-Type im Eilzugstempo von der Insel auf den Genfer Autosalon. "Ich fuhr um 19.45 Uhr los und trotz dichten Nebels in Frankreich war ich um 10 Uhr in Genf - 20 Minuten vor der vereinbarten Ankunftszeit."

Trotz der Karambolage ist der XJ13 bis heute sein Lieblingsjaguar: "Ich weiß, dass sie mich rausgeworfen hat, aber er ist noch immer so ein liebes Ding!"






Von Karin Riess
Fotos by Jaguar
Quelle: Kleine Zeitung.at
16.02.2015
XJ 8 Sovereign 4L / 2001
Where ignorance is bliss, 'tis folly to be wise.

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