Premiere des XE in Berlin

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Cpt. Jag
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Premiere des XE in Berlin

Beitrag von Cpt. Jag » Do 29 Jan, 2015 08:25

Die Jagd ist eröffnet
Mit dem XE hetzt Jaguar BMW 3er und Co.

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Im Segment der Mittelklassewagen ist Jaguar lange nicht mitgefahren. Jetzt will der Autobauer mit dem XE die Meute hetzen und hat sich dazu nicht nur einiges einfallen lassen, sondern auch Idris Elba ans Lenkrad gesetzt. Noch beeindruckender aber sind Einstiegspreis und Verbrauch.

Er ist von London nach Berlin gefahren. Hat nach eigenen Aussagen auf der Formel-1-Rennstrecke in Spa die Reifen verschlissen, um am Abend zur Europapremiere des neuen Jaguar XE im Umspannwerk am Alexanderplatz einzureiten. Mit neuer Bereifung und dem Jaguar XE. Die Rede ist von Hollywoodstar Idris Elba. Kennen Sie nicht? Hm, der Mann hat den Heimdall in Thor gespielt, war Nelson Mandela in "Mandela - Der lange Weg zur Freiheit" und wird als der kommende James-Bond-Darsteller gehandelt. Wer wenn nicht er soll einen Jaguar XE über 1200 Kilometer durch Europa fahren?

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Mit dem Auto selbst haben sich die Engländer einiges vorgenommen. Soll er doch nach Jahrzehnten der Enthaltsamkeit gerade eingesessenen Konkurrenten die Kundschaft abspenstig machen. Konkret geht es gegen Audi A4, BMW 3er und Mercedes C-Klasse. Oberstes Gebot für die Briten war beim XE Sportlichkeit. So besteht die Leichtbau-Konstruktion der Karosserie zu 75 Prozent aus Aluminium, der Luftwiderstandswert liegt bei 0,26 Cw und Jaguar verspricht für den XE ein äußerst agiles Handling, was nach dem F-Type mehr als glaubhaft klingt.

Den großen Wurf wollen die Briten aber mit dem Einstiegstriebwerk landen. Den 2,0-Liter Diesel mit 163 PS gibt es bereits ab 36.450 Euro. Allerdings ist darin nicht das Herzstück des neuen InControl-Infotainment-Systems enthalten, mit dem sich über ein 8-Zoll-Touchscreen-Display die wichtigsten Funktionen wie Navi, Telefon und Parkplatzsuche über das Smartphone spiegeln lassen. Die dafür notwendige App, die sowohl unter Android als auch iOS funktionieren soll, kostet einmalig 400 Euro. Aber auch die 8-Stufen-Automatik gibt es nicht für Umme. In Serie sind die Triebwerke an einen Sechsgang-Handschalter gekoppelt.


3,8 Liter Diesel auf 100 Kilometer

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Um den Preis zu drücken, bietet Jaguar im XE jetzt auch Stoffpolster an.

Besonders stolz sind die Briten auf den Verbrauch ihrer in England entwickelten Triebwerke. Der soll nämlich seinesgleichen suchen. Herstellerseitig werden für den Zweiliter-Diesel 3,8 Liter kombiniert auf 100 Kilometer versprochen. Ein Traumwert, der den immer noch sehr exklusiv wirkenden Namen Jaguar auch in den Flottenverkauf katapultieren könnte. Das, so ein Jaguar-Verantwortlicher, sei auch das angesagte Ziel. Bei der Spitzengeschwindigkeit muss man allerdings "Abstriche" machen. War die auch für den kleinen Diesel mit 250 km/h angegeben, wurde einschränkend gesagt, dass der Prototyp in dieser Motorisierung wohl doch bei 234 km/h Schluss macht. Aber auch dieser Wert ist, wenn er sich denn in der Praxis als real erweist, mehr als ordentlich.

Keine Zweifel dürften bei den weiteren im Angebot befindlichen Motorisierungen über die Potenz aufkommen, reicht das Leistungsband doch bis zum 3,0-Liter-V6 mit 340 PS im XE S. Der kostet allerdings auch ohne zusätzliche Ausstattungsfeatures 54.600 Euro. Dafür rast er in 5,1 Sekunden aus dem Stand auf Tempo 100 und die abgeregelte Spitze soll bei 280 km/h liegen. Kein Auto für Idris Elba, der bei der Präsentation in Berlin zugibt: "Ich gestehe, dass ich ein Raser bin. Die deutschen Autobahnen sind für mich deshalb ein Traum." Die Spitze hat er dann aber doch nicht aus seinem Jaguar XE herausgekitzelt. Schließlich saß seine Chefin neben ihm und die habe darauf geachtet, dass er nicht zu schnell fährt. Gut für Elba, sonst hätte er womöglich neben seinen Fotos von der abendlichen Präsentation noch eines von der deutschen Polizei bekommen.


Sportlich eng

Auf jeden Fall dürfte sich Elba als sportlicher Fahrer auf seinen 1200 Kilometern im XE recht wohl gefühlt haben. Der lange Radstand von 2,83 Meter und das coupéartige Profil sorgen für eine sehr niedrige Sitzposition. Insgesamt schmiegen einen die straffen Sitze und die – wie Jaguar sagt – den Jachten entlehnte Innenarchitektur der Türverkleidungen regelrecht in das Auto. Das mag nicht jedermanns Sache sein, denn hochgewachsene Zeitgenossen könnten sich hier, gerade was die Kopffreiheit betrifft, doch ein wenig eingeklemmt fühlen.

Ansonsten wirkt der XE in seiner Grundausstattung aufgeräumt. Die Menge der klar strukturierten Tasten ist überschaubar, die klassischen Rundinstrumente in Tube-Optik gewähren den Blick auf das Wesentliche und das dicke Volant liegt gut in der Hand. Elba war begeistert, wollte dann aber am Abend nicht weiter über das Auto reden und löste lieber Noah Becker an den Turntables ab, um aufzulegen.

Während Elba also die Plattenteller drehte, blieb für Autoenthusiasten Zeit den Jaguar XE in Augenschein zu nehmen. Darunter waren auch Jürgen Vogel und Anja Kling. Beide bekennende Jaguar-Fahrer, wobei Vogel sich sogar als Fan outete. "Mein erstes Auto, das ich mir gemeinsam mit meinem Bruder an die Wand heftete, war ein Jaguar E-Type. Ein wirklich schönes Auto. Bis heute", so der Schauspieler. Und nach seiner Meinung ist er ja auch derjenige, der Jaguar vorgeschlagen hat, dieses typische Raubkatzendesign in einen alltagstauglichen Mittelklassewagen zu transferieren. "Also eigentlich bin ich der Erfinder des XE", so Vogel augenzwinkernd.

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Schauspieler Jürgen Vogel ist bekennender Jaguar-Fan.

Aber egal wer für den Jaguar XE verantwortlich ist, auf den ersten Blick hat er das Zeug, es der deutschen Premiumkonkurrenz ein wenig schwerer zu machen. Dennoch bleiben zwei Dinge spannend: Wie fährt sich der XE wirklich? Und: Wird Idris Elba der neue James Bond? Auf die Frage antwortet Elba nur mit einem Lächeln: "Soweit ich weiß, ist das immer noch ein Gerücht."

Von Holger Preiss

Quelle: n-tv
28.01.2015
XJ 8 Sovereign 4L / 2001
Where ignorance is bliss, 'tis folly to be wise.