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Beschreibung

Mit dem X350 (interne Werksbezeichnung) brachte Jaguar im März 2003 die dritte komplette Neukonstruktion der XJ-Serie auf den Markt.

Eine Besonderheit ist dabei die Aluminiumkonstruktion der selbsttragenden Karosserie, die beinahe vollständig auf die bei anderen Herstellern anzutreffenden Strangpressprofile verzichtet. Dadurch wird die Karosserie wegen des höheren notwendigen Materialaufwandes schwerer als bein Einsatz von Strangpressprofilen, die Fertigungsprozesse bleiben aber einfacher und Reparaturen an der Karosserie sind weniger aufwendig. Die Karosseriebleche werden wie bei Flugzeugen mit Nieten verbunden. Dabei werden Stanznieten eingesetzt, die keine vorhandenen Löcher in den zu verbindenden Blechen benötigen. Zur zusätzlichen Versteifung ist an den Berührungsflächen ein spezieller Klebstoff aufgebracht. Das Leergewicht des Grundmodells ist mit 1608 bis 1728� kg vergleichsweise niedrig. Die für Fahrzeuge dieser Klasse übliche Luftfederung wird von Thyssen-Krupp Automotive beigesteuert.

Im Herbst 2004 kam eine Ausführung mit langem Radstand auf den Markt, propagiert mit Hilfe des Prototyps Concept 8.


Motoren

Für den X350 waren fünf Motoren verfügbar. Für die Kraftübertragung auf die Hinterräder sorgt ein Sechsgang-Automatikgetriebe des Herstellers ZF. Die Spitzenmotorisierung stellte der 4,2-Liter-V8 mit Kompressoraufladung dar.

Im Herbst 2004 wurde ein in Kooperation mit Peugot gebauter 2,7-Liter-V6-Biturbo-Dieselmotor als Einstiegsmotorisierung zum Motorenangebot hinzugefügt.

Hiermit wurde zum ersten Mal ein Jaguar XJ mit einem Dieselmotor ausgestattet.


Ottomotoren

  • 3,0-Liter-V6 mit 175 kW (238 PS)
  • 3,5-Liter-V8 mit 190 kW (258 PS)
  • 4,2-Liter-V8 mit 219 kW (298 PS)
  • 4,2-Liter-Kompressor-V8 mit 291 kW (395 PS)

Dieselmotor

  • 2,7-Liter-V6 mit 152 kW (207 PS)


Modellpflege

Im Herbst 2006 wurde der XJ überarbeitet. Dazu zählten optische Retuschen sowie Änderungen im Interieur.

Äußerlich änderte sich vor allem die Front, die sich mit einer sportlicheren Stoßstange, einem Kühlergrill mit Maschendraht, neuen Nebelleuchten sowie nun drei Lufteinlässen statt der bisherigen zwei präsentierte.

Der hintere Stoßfänger wurde ebenfalls modifiziert. Neben einer Chromzierleiste am Heck, die sich über die komplette Fahrzeugbreite zieht, fallen auch die geänderten Auspuffblenden auf. Innen blieb das klassische Design größtenteils erhalten, wobei jedoch die Ausstattung um eine Bluetooth-Schnittstelle für bis zu fünf Handys sowie eine Sitzbelüftung ergänzt wurde. Die offizielle Präsentation fand auf dem Genfer Auto-Salon statt.

XJ Sovereign

Jaguar bietet den X350 auch als Sonderschutzfahrzeug unter dem Namen XJ Sovereign an. Er ist die erste gepanzerte Limousine des britischen Automobilherstellers. Diese ist nur in der Version mit langem Radstand und einem V8-Motor erhältlich.

Äußerlich unterscheidet sich der XJ Sovereign nicht vom Serienmodell. Doch gibt es grundlegende Unterschiede hinsichtlich der Ausstattung. Das Fahrzeug ist in den Widerstandsklassen B5 und B6 mit kugelsicheren Verbundglasscheiben, einer Unterbodenpanzerung und notlauffähigen Reifen erhältlich. Die Sicherheitsausstattung umfasst außerdem einen manipulationssicheren Auspuff, eine Gegensprechanlage, einen selbstabdichtenden Kraftstofftank, eine unabhängige Sauerstoffversorgung für die Kabine sowie ein titangepanzertes Dach.

Wegen des zusätzlichen Mehrgewichts durch die Panzerung sind ein Spezialfahrwerk und eine passive Federung verbaut. Eine stärker ausgelegte Bremsanlage erhöht zudem die Verzögerungsleistung. Laut Jaguar ist das Fahrzeuggewicht jedoch leichter als das seiner Konkurrenten.

Daimler Super Eight

Jaguar bot traditionell bis Ende 2009 ihr Topmodell unter der Marke Daimler an. Der 2006 eingeführte Daimler Super Eight basierte auf dem Jaguar XJR, jedoch in der Langversion und beendete diese Tradition. Das Automobil lässt sich außen am geriffelten Kühler und weiteren kleineren Veränderungen erkennen. Die Innenausstattung wurde im Vergleich zum Jaguar-Modell aufgewertet.

Die englische Königin und der Premierminister Großbritanniens nutzten dieses Fahrzeug. Die Produktionszahl betrug insgesamt 853 Einheiten.


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